Aktuell: Krisen- und Ressourcencoaching
Aufgrund der aktuellen Vorkommnisse, zweiter österreichweiter Lockdown (“light”) und das Attentat am 2. November in Wien, habe ich viele Anfragen zu “Coaching in Krisenzeiten” erhalten. Zum einen gilt es die krisenbehaftete Zeit gut zu bewältigen, zum anderen gilt es weiterhin private und berufliche Aufgaben zu meistern und leistungsfähig zu bleiben. Krisen unterliegen einer eigenen Dynamik. Eine Krise bzw. krisenhafte Situation durchläuft unterschiedliche Phasen bis sie überstanden ist. Darüber hinaus ist es wichtig in der krisenbehafteten Situation sich seiner Ressourcen bewusst zu sein oder zu werden und diese zu stärken.
Phasen der Krise
- Nicht-Wahrhaben-Wollen: Schock, Verleugnung: die Realität wird noch nicht anerkannt. Dies ist eine Schutzreaktion unseres Systems auf ein drastisches Erlebnis.
- Gefühlsachterbahn: vielfältige Emotionen werden in unterschiedlicher Intensität, abwechselnd/gleichzeitig/ nebeneinander, durchlaufen. Diese Emotionen können Trauer, Angst, Wut, Aggression, Sorge, Depression, Leugnung, Schmerz, Schuld, Frust, Selbstzweifel, Hoffnung und mehr sein. Es ist in dieser Phase essentiell die hochkommenden Gefühle zuzulassen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Ein Unterdrücken oder Leugnen der Gefühle ist kontraproduktiv.
- Nach Bewältigung der ersten beiden Phasen geht der Prozess in die dritte Phase über. Suchen und sich trennen: zum einen wird nach einem (höheren) Sinn des Geschehenen gesucht, zum anderen helfen Akzeptanz und Übernahme von Eigenverantwortung einen Schritt in Richtung persönliches Wachstum zu gehen. In dieser Phase können auch wieder positive Emotionen bewusst wahrgenommen werden.
- Neuer Selbst- und Weltbezug: diese Phase bezeichnet eine Neuorientierungsphase, in der Werte neue Prioritäten erhalten und neue und tiefe Beziehungen geschlossen werden. Es werden neue Verhaltensweisen und Einsichten ausprobiert und das Ziel ist eine neue Balance im Leben herzustellen, sowie das Gelernte ins Leben zu integrieren.
- Ausblick: das Durchlaufen der Phasen ist kräfteraubend und mitunter kommt es zu “Ehrenrunden”, dh zur kurzzeitigen Rückkehr in alte Verhaltensmuster. Wenn alle Krisenphasen, teilweise mehrfach, dh mit Ehrenrunden, durchlaufen wurden und die Krise gut abgeschlossen ist zeigt sich, ob eine Krise als Chance für die eigene Entwicklung wahrgenommen werden kann.
Krise als Chance
Eine gut bewältigte Krise und die Integration neuer Sicht- und Verhaltensweisen und die erworbenen Ressourcen werden von Betroffenen oft als Bereicherung erlebt und macht Menschen immuner gegen (weitere) Krisen, Stress und Probleme als davor, dh man wird resilienter, widerstandsfähiger. Man vertraut darauf, dass nach schwierigen (Lebens-)Phasen auch wieder gute Zeiten kommen. Ein weiterer Aspekt bei gut bewältigten Krisen ist, dass das “normale” Leben danach oft besser empfunden wird als davor.
Ich freue mich Sie auf diesem Weg zu begleiten.